Anjali

Nun hast auch du dich auf den Weg gemacht.
Liebelein… es zerreißt mich.
Du kamst vor mehr als drei Jahren auf Umwegen zu uns. Und wir wissen, dass das kein Zufall war. Du kamst mit letzter Kraft und ich hatte anfangs nicht viel Hoffnung, dass du dein Lager hier länger aufschlagen würdest.
Rutenabriss, zerstörter Schließmuskel vermutlich unfallbedingt, Babesiosewerte jenseits von Gut und Böse… Vor allem aber warst du psychisch so angeschlagen, so zart, fast durchsichtig schienst du.
Alle Behandlungen und die Amputation deiner abgerissenen Rute hast du so tapfer gemeistert. Und du hast so gern gelebt. Wenn auch so ganz anders, als all die anderen hier. Du hast einen geheimen Plan verfolgt, der sich oft nur dir erschlossen hat. Warst introvertiert, brauchtest die anderen Hunde nicht.
Und du warst so still…? Bellen… konntest du wohl gar nicht, maximal ab und zu mal ein genervtes Brummen, wenn du dich bedrängt gefühlt hast.
Und liebebedürftig warst du soooo sehr, aber auch hier hast du immer still und dezent beim Menschen gestanden und nur durch Blicke gefragt, ob es vielleicht möglich wäre, also nur wenn man gerade nix besseres vorhätte… ob man dich mal streicheln könnte… eventuell?
Gesundheitlich ging es die ganzen Jahre immer wieder bergauf und bergab.
Im vorletzten Sommer hat auch dich das Vestibularsyndrom erwischt. Vier Tage Klinik mit Dauerinfusion und du hast ganz klar gezeigt, dass du noch bleiben möchtest. Auch wenn du dein Gleichgewicht nie wieder so ganz gefunden hast. Warst halt schaukelig unterwegs, aber damit konntest du umgehen. Eine riesige Herausforderung war es dein Verdauungssystem stabil zu halten. Was habe ich gebastelt, abgewechselt, gekocht, püriert und handgefüttert. Und jeden Tag Erleichterung, wenn du gut gegessen hattest und durchfallfrei warst.
Deine Nieren haben auch nicht mehr gut funktioniert und zu allem Übel hattest du auch noch Gesäugetumore. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber aufgrund deiner schwachen Konstitution haben wir gemeinsam mit dem Tierarzt entschieden, dir nicht mehr die großen Operationen der Milchleisten zuzumuten.
In der Nacht zum vergangenen Freitag ging es dir plötzlich sehr schlecht. Zuerst dachte ich, es wäre einer deiner Zusammenbrüche, den wir gemeinsam wieder hinbekommen würden, wie so oft. Aber trotz aller Medikamente und Behandlungen ging es dir stündlich schlechter und du hast mir ganz klar signalisiert, dass du nicht mehr kannst…
Anjali – Sternenkind… ich konnte nichts mehr für dich tun, als dich ziehen zu lassen, zurück zu den Sternen, woher du definitiv kamst. Flieg Herzelein ohne Schmerzen und sei frei.
Ich trage dich für immer in meinem Herzen und eines Tages sehen wir uns wieder .
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ANJALI – STERNCHEN SUCHT HEIMATPLANET

„Ich bin Anjali und komme ursprünglich von einem fernen Planeten im Universum.
Dort sind alle Lebewesen sanft und gutmütig und voller Rücksicht miteinander.
Irgendwann habe ich mich zu weit über den Horizont gebeugt und bin in den Weiten der Himmel rumgeschwirrt.

Gelandet bin ich in einem ungastlichen Land.

Viele meiner Art lebten zusammengepfercht in viel zu kleinen Räumen und lebten in ständiger Angst. Dort habe ich meine Flügel verloren.
Irgendwann kamen Menschen, haben mich weggeholt und in ein anderes Land gebracht, weit weg von der Enge und der Angst. Mein Pflegefrauchen hat dann festgestellt, dass ich nicht nur die Flügel verloren habe, sondern dass auch mein Schwanz, den ich ja zum Navigieren brauchte, so schlimm in Mitleidenschaft gezogen war, dass ich ihn schlussendlich auch verlieren musste.

Da ich mich jetzt nicht mehr so einfach in die Lüfte erheben kann, und mich mit den Gegebenheiten hier auf der Erde auseinandersetzen muss, verwundert es nicht, dass ich meist mit großen Augen verträumt in die Landschaft starre, um alles zu begreifen.
Von vielen Dingen bin ich in meinem neuen Leben ganz verzückt und kann es nicht fassen, dass ich liebevoll und mit großer Zartheit gestreichelt werde und mein zartes Sternenseelchen wieder heile wird.
Meinen Mitbewohner/innen lasse ich natürlich den Vortritt, sie sind ja schon länger hier zuhause, aber um auch zu meinem Recht zu kommen, steh ich einfach immer ein bisschen im Weg, wie bestellt und nicht abgeholt und schon kommen die guten Gaben von oben.

Mein Pflegefrauchen will natürlich in Zukunft noch andere verlorengegangene Sternenkinder aus der Enge und der Angst holen und sucht für mich einen endgültigen Heimatplaneten, mit einem )oder mehreren Menschen nur für mich, die mich liebevoll unter ihre Fittiche nehmen und mir einen Prinzessinnen -Platz in ihrem Herzen geben.

Mehr über mich findet ihr auf der Facebookseite vom Tierschutzhof Lünen https://www.facebook.com/DieLuenhuebels/ und falls es mir gelingt, mich still und leise, (so wie ich nun mal bin) in euer Herz zu schleichen, dann meldet euch bei Uta.“

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ANJALI, für sie war es höchste Zeit! Viel zu dünn und mit gebrochener Rute ist sie auf ihrer Pflegestelle angekommen. Inzwischen wurde ihre Rute amputiert und sie hat sich gut von der Operation erholt.

ANJALI ist eine sehr interessierte, ruhige und sanfte Hündin, die inzwischen Streicheleinheiten so richtig zu genießen weiß. Sie drängt sich aber nicht auf, sondern wartet ruhig, bis sie an der Reihe ist.

Autofahrten erträgt sie brav, aber Leine laufen muss sie noch etwas üben. An der Stubenreinheit arbeiten wir noch.

Mit den anderen Hunden auf ihrer Pflegestelle kommt sie gut zurecht und auch größere, verständige Kinder sind für sie kein Problem.