Paule Pappenheimer (Jonah)

Ach Paulchen… nun hast auch du mich verlassen…

Jedes Mal, wenn mich ein geliebtes Tier verlässt, tut es weh… so unendlich weh…
Und ich versuche stark zu sein, für die Anderen, die mich doch auch alle brauchen… für die ich weitermachen muss… und es fällt mir so schwer.
Meine Welt steht still… wieder einmal und doch immer wieder ganz anders…

Du warst so ein schrulliger Eigenbrötler, als du mit Pauline vor drei Jahren und vier Monaten hier ankamst. Sehr misstrauisch uns Menschen gegenüber. Im Laufe der Jahre hast du langsam immer mehr Vertrauen gefasst und konntest immer mehr Kontakt zulassen, zum Glück, denn du kamst schon mit kaputten Knochen hier an (vermutlich hattest du einen Unfall oder Gewalt erlebt) und brauchtest im Laufe der Zeit immer mehr Hilfe.
Und jetzt kommt ’ne Anekdote: Nachdem du monatelang ein Stubenhocker warst, weil du einfach die gemütlichen, orthopädischen Bettchen nicht verlassen wolltest, zogst du im Spätherbst plötzlich nach draußen und hast dich quasi unter den Koniferen vergraben. Es war kein Rankommen an dich und nichts konnte dich hervorlocken. Ich hab mir riesige Sorgen gemacht und hab dich Tag und Nacht mit trockenen Decken und Wärmflaschen versorgt… du hattest doch so schwere Arthrose. Als es dann deutliche Minusgrade gab, habe ich völlig aufgelöst einen Freund angerufen. Wir haben anfangs noch versucht dir einen Maulkorb anzuziehen, was natürlich nicht funktionierte. Und dann pflückte dich der Freund einfach aus den Koniferen und trug deine ca. 25 Kilo auf dem Arm ins Warme. Du warst so überrascht, du hast nicht mal einen Versuch gemacht zu beißen. Naja und dann haben wir für ein paar Stunden die Tür verschlossen, du hast geheult und bist dann wieder in dein weiches Bettchen eingezogen, als wäre es nie anders gewesen.

Du wolltest auch nie bei den anderen Hunden vorne wohnen, auch nicht, als Pauline nach vorn zog, die dich wohl zu introvertiert fand. Aber… wenn es dir doch mal langweilig wurde, hast du dich an die offene Tür zum vorderen Bereich gestellt und monoton gebellt… Eine Freundin sagte dann immer: Paul rezitiert Gedichte 🙂
Ich bin so dankbar, dass ich ein Stück deines Weges mit dir gemeinsam gehen durfte. Viele Jahre hast du ein miserables Leben gehabt. Mehr als drei Jahre warst du hier bei mir. Immerhin viel mehr als ich anfangs zu hoffen wagte. Hunde leben im Augenblick. Die rechnen nicht auf, so wie ich (wenig gute Zeiten, gegen viel schlechte Zeiten). Es ist ein klitzekleiner Trost für mich… dass du als geliebter Hund leben und sterben durftest.
Nun bist du nicht mehr da und du fehlst mir so sehr. Aber du warst da. Du warst bei mir, ich war bei dir zuletzt….

Mach’s gut Paule, sei frei und leicht und … wir sehen uns wieder.

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Diese beiden Senioren haben uns sehr bewegt. Sie lagen jeden Tag zusammen an der gleichen Stelle und fristeten ihr Dasein ohne Alternative. Im April 2020 bezogen sie ihren Altersruhesitz auf unserer Seniorenresidenz Lünhübel.

Sie genießen es regelrecht, im Gras zu liegen, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, auf weichen Betten schlafen zu können und jeden Tag gutes Futter im Napf zu haben.

Pauline hat uns im Sommer 2022 verlassen, doch Paul genießt weiter – hoffentlich noch lange.