Herkunftsland / Ort: Deutschland (?)
Geschlecht: männlich, unkastriert
Schulterhöhe: 30 cm
Geburtsdatum: ca. 2004
Auf Gnadenplatz seit: Juli 2020

Gestorben: 2.2.2023

Eine Ära ist gestern Abend zu Ende gegangen. Die Ära Wurstsalat.

Und ich habe tausend Worte im Kopf, die ich gerne sagen möchte, aber das ordnen fällt mir so schwer. Immer wieder verschwimmt mein Blick und ich erkenne die vielen durchgestrichenen Zeilen kaum mehr.

Vermutlich wird dein Nachruf der Längste, den ich je geschrieben habe.
2,5 Jahre Willi…
2,5! (!!!!!!)

Du hattest so unendlich viele Kosenamen (gehört hast du übrigens auf keinen von ihnen – anfangs, weil du dich nur mit deinem ursprünglichen Namen angesprochen gefühlt hast, später, weil du im Grunde garnichts mehr gehört hast), am passendsten für deine Zeit bei uns ist vermutlich „der tapfere, kleine Toaster“.
Du warst eben auch irgendwie eckig (ab der ersten Frisur), du warst der Kleinste des Rudels (aber nur nach Körpergröße), du warst tapfer (mit Abstand der tapferste Charakter, den ich je kennengelernt habe!) und getoastet hast du auch täglich (meine/unsere Nerven vor allem). Du hast mich regelmäßig zur Weißglut gebracht, hast mir den letzen Nerv geraubt, mein Stresslevel höher getrieben, als jeder andere bisher. Du hast uns Schultern und Rücken zerstört, unfassbar viele Windeln und Waschladungen produziert und jetzt… „Jetzt bist du einfach weg!“ (Die treffenden, verzweifelten Worte des Menschenkindes der Familie gestern Abend beim Abschied nehmen.)

Du hast so viel Raum in unserem Leben eingenommen, durch dein ständiges „HauHauHau“, weil die Mami weg gegangen ist (und sei es nur zum Klo), dein seeliges Geschnarche neben meinem Bett, dem ständigen Umgeplane, weil du schon irgendwie schrullig wurdest (neben dem Bett ist jetzt doof, schlafen auf der Couch toll – aber gefährlich, falls (der blinde) Obi über dich stolpert UND du hin und wieder glaubtest, du könntest von der Couch „springen“, auf der Suche nach Mami – es gab immer gut zu tun mit dir. Ruhig war es Zuhause nur, wenn du auf deinem orthopädischen Wartebettchen Mami-Magic betrieben hast. Du warst überzeugt, nur, wenn du den Spalt unter der Tür anstarrst, komme ich von der Arbeit zurück. Es hat im Grunde (aus deiner Sicht) immer funktioniert. Schön auch, vor allem für den Rest der Familie (…), dass du dann still warst. Die Party startete erst wieder, wenn ich nach Hause kam.

Und ich (wir alle!) vermisse dich so schrecklich! Ich wusste, dass es mich treffen wird, wenn du gehst. Auch wenn du mich in den Wahnsinn getrieben hast, wusste ich, es würde sehr weh tun. Aber ich dachte auch, wir wären langsam in Übung. Nicht nur einmal meinten wir, dass deine Zeit wohl bald kommen würde.

Von Anfang an hagelte es miese Diagnosen – du kamst in sehr schlechter Verfassung zu uns (die Geschichte werde ich nicht noch einmal aufwärmen, auch wenn mir diese Ungerechtigkeit gerade wieder sehr präsent im Kopf herumspukt), musstest kurz darauf in die Klinik (wir kannten dich gerade erst zwei, drei Wochen) und ich sehe und höre den Doc noch, als wäre es gestern gewesen: „Ich bin ehrlich zu Ihnen, wäre es mein Hund, ich würde ihn erlösen.“
Und du sahst zu mir auf, vom kalten Untersuchungstisch aus..

– Es war die anstrengendste Zeit meines Lebens, ich war erschöpft, psychisch angeschlagen, müde, ausgebrannt. –

Ich wusste, ich sollte mit meiner Mutter (Uta) Rücksprache halten, bevor ich entscheide. Und doch hörte ich mich sagen, dass er leben will! Und, dass ich ihn nicht gegen seinen Willen auf die Reise schicken würde.
„Tierschutzuschis…“, war sicherlich der kopfschüttelnde Gedanke des Arztes. Er erklärte mir, wie die Aussichten sein würden: eine Blasenentzündung nach der anderen (weil er sich aufgrund der Lähmung durch die drei alten, unbehandelten Bandscheibenvorfälle nicht mehr selbst entleeren konnte), irgendwann müsse man dann kathetern (wenn wir ihm das antun wollten), Antibiotika würden nicht mehr greifen…

Ich nickte und nahm dich mit nach Hause. Dann würden wir dir wenigstens eine gute Zeit bereiten, bis die Voraussagen einträfen.

Es folgte keine weitere Blasenentzündung.

Es folgten 2,5 Jahre mit weiteren Diagnosen, wie Leberversagen (vor 1,5 Jahren!), bescheidene Nierenwerte, taub, nahezu blind, sowas halt.

Hat dich nicht gejuckt. Nichts davon hat dich ernsthaft aus der Bahn geworfen…

Damit warst du mein Lehrer. In Tapferkeit, in Alltagskomik, in Nimm-es-wie-es-kommt, in .. ja, in Will(i)e-hat-Macht. Dein Wille war stärker, als jede Diagnose. Du hast einfach weiter gemacht Viele deiner Lehren, begleiten mich bereits fest durchs Leben. Die Umsetzung dieser Einen aber, „einfach Weitermachen“, gelingt mir gerade nicht.

Vielleicht morgen
—————
Neuzugang Sammy (intern Willi Wurstsalat??)

Leute, was sollen wir sagen:
Sammy kam schon vorgestern als Abgabehund zu uns. Dort, wo er lebte, konnte er nicht bleiben.
(Spekulationen unnötig??)

Seitdem überschlagen sich die Ereignisse um ihn, sodass wir es bisher nicht geschafft haben, ihn euch vorzustellen.
Aufgrund seiner Behinderung (Lähmungserscheinungen im hinteren Bereich und Inkontinent), zog er zuerst in den Quarantänebereich in Sichtweite der Pflegestufe 1 – Gang.

Die fanden ihn aber schon durch die Scheibe doof und noch dazu ist er im Besitz seiner ganzen Manneskraft, was eure graue Eminenz Albus sicher zu schaffen gemacht hätte.
Und Sammy war einsam dort.

Lange Rede: Er zog gestern direkt nach oben zu den Jungspunden. 14 ist ja auch kein Alter, sagt er, für so einen Shi Tzu -(Mix???).

Ein Tierarztbesuch steht noch aus, aber unsere liebe Henriette Hegener (Tierheilpraxis Hegener) hat ihn heute direkt unter die Lupe genommen und Blut abgezapft und auch Debbie (Tierosteopathie NRW) wird ihn morgen kennenlernen.
Und als wäre das nicht genug Wirbel für den älteren Herren, haben wir heute ganz spontan im Dog Styling Saloon in Dortmund Derne https://www.facebook.com/Dog-Styling-Saloon-158169031350359/ aufschlagen dürfen. Ich sag euch, so ein großartiger, spontaner, großherziger Einsatz… Hach!
Die Frisur war dringend nötig, wie ihr seht. ??
Jetzt sieht man zwar die ganze Pracht seiner Röllchen, aber er ist Mopsfidel und wird sicher noch das ein oder andere Pfündchen schmeißen.
Dann passt er vielleicht auch in Windelgröße M-L.
??
Wir vermuten, dass er einen Rolli benötigen wird, damit er mit seinen neuen großen Freunden mithalten kann, werden darüber aber nach dem Tierarztbesuch genauer berichten.
Sammy ist nun auf der Suche nach Paten, denn Windeln und Tierarztbesuche und abendliche Betthupferl wollen ja finanziert werden. ??

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